Der JugendKunstParkour (JKP) ist ein jährlich stattfindendes Projekt mit verschiedenen Atelierangeboten von Theater über Kreatives Schreiben bis hin zu Kunst, das in Begleitung von (Kultur)Pädagoginnen (Ermöglicherinnen) von Jugendlichen für Jugendlichen und jungen Menschen organisiert wird. Am Projekt selbst wird durch die junge Organisationsgruppe (Orgateam) ganzjährig gearbeitet, das Atelierangebot für die Teilnehmenden findet meist zwischen Ende März und Anfang Juli statt.

Nachdem das Angebot in den letzten beiden Jahren nur sehr eingeschränkt, teilweise nur online, gar nicht oder nur für Kleingruppen stattfinden konnte, gab es in diesem Jahr ein großes, gemeinschaftliches KunstCamp vom 26.-29.05.22 und das Finale Grande am 08. und 09.07.22. Die regelmäßigen Ateliers starteten Ende März und fanden bis Ende Juni/Anfang Juli regelmäßig wöchentlich statt.

Von Oktober 2021 bis Juli 2022 fand sich das siebenköpfige Orgateam regelmäßig fast wöchentlich zusammen, um gemeinsam durch Begleitung der drei Ermöglicherinnen den zehnten JKP von Grund auf zu planen.

In der ersten Phase bedeutete das vor allem die Auswahl eines Mottos (drunter/drüber), die grobe Planung des Gesamtablaufs und Atelierprogramms sowie die Gestaltung des Plakats. Ab Februar ging es dann in die Organisation der internen Kick-Off Veranstaltung, die gemeinsam mit den Atelierleiter*innen Luise Wegner und Wolfgang Ludewig (beide KUNST), Leonard Wölfl (LICHTKUNST/VIDEO), Lisann Greiner-Bechert (KOSTÜM/PERFORMANCE), Oliwia Hälterlein (WORT/LAUT) und Marcelo Miguel (THEATER/TANZ) und dem Kurator Julius Martin Humpert Mitte März stattfand und dem Kennenlernen diente.

Ende März starteten sowohl das KUNST- wie auch das WORT/LAUT-Atelier. Die anderen Ateliers fanden als Blockverantsaltung beim KunstCamp Ende Mai statt. Die Atelierleiter*innen wurden jeweils von ein bis zwei Personen aus der Orgagruppe in der Durchführung der Angebote unterstützt. Ein Highlight war das KunstCamp, das nach pandemiebedingter Pause erstmals seit 2019 wieder stattfand: An vier Tagen wurde in den fünf Ateliers WORT/LAUT, LICHTKUNST/VIDEO, KUNST, KOSTÜM/PERFORMANCE und THEATER/TANZ kreativ und intensiv gearbeitet. Bei WORT/LAUT entstanden Textcollagen und Journaling-Experimente im Kontext einer Reflexion der eigenen Identität und Biografie. Erlebtes und Erfahrenes wurde auch bei THEATER/TANZ in schauspielerischen Szenen und Tanzimprovisationen übertragen. Im KUNST-Atelier entstanden die unterschiedlichsten Objekte und Skulpturen, sowie Malereien und Zeichnungen. Bei LICHTKUNST/VIDEO ging es experimentell zu: Mit Spiegeln, Gläsern, Overhead-Projektoren, Schaum und Schwarzlichtfarbe entstanden kleine Videos, Fotos und lichtkünstlerische Projektionen, zu denen performt wurde. KOSTÜM/PERFORMANCE legte seinen Schwerpunkt auf das Nähen und Erstellen von außergewöhnlichen Kostümen, die schließlich mit passenden Sounds und Projektionen präsentiert wurden.

Das KunstCamp war außerdem geprägt von gemeinschaftlichen Aktivitäten. In den Pausen wurde gemeinsam gegessen, es gab an jedem Abend ein gemeinsames Lagerfeuer und die unterschiedlichen Ateliers besuchten und unterstützen sich gegenseitig, sodass eine wundervolle Atmosphäre für alle Teilnehmenden entstand und deutlich wurde, wie sehr, genau solche Aktionen mit viel sozialer und künstlerischer Interaktion, in den letzten beiden Jahren gefehlt haben.

Die letzte organisatorische Phase umfasste schließlich im Frühsommer die Planung des Finale Grandes. Hier wurde besonders in der Woche vor der Veranstaltung intensiv gearbeitet, um die Ausstellungen, die Lesung, Theateraufführung und Performance wertschätzend und ansprechend im Rahmen des Jubiläumjahrs zu zeigen. In den Räumlichkeiten von Kubus³ e.V. und ArTik e.V. sowie auf dem Hof des Areals konnte schließlich an zwei Tagen Junge Kunst in den unterschiedlichsten Formen genossen werden.

Ein Dokumentationsfilm über 10 Jahre JugendKunstParkour entstand und zeigt deutlich wie wichtig es für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen ist, sie in ihren kreativen Ideen zu unterstützen, und ihnen Räume und Möglichkeiten des Ausprobierens und Gestaltens zu eröffnen.

Freiburg, im September 2022,

Viola Sinn ( Diplom Pädagogin)