Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das Community-Dance-Projekt des TV Freiburg-Herdern „The Power of Humanity“ in Zusammenarbeit mit dem Sportinstitut Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg glücklicherweise mit Unterstützung der Renate Waltraut Sick Stiftung in einem Openair-Format stattfinden. Leider konnten die Kinder aus den Schulen nicht wegen des Lockdowns dabeibleiben. Sie erlebten aber einige Proben mit dem Gesamtensembles.

Anlässlich des 250. Geburtstags Beethovens sollten dessen humanitäre und aufklärerische Ideen in kreativer Weise durch Tanz, Akrobatik und Musik ausgedrückt werden. Das Community-Dance-Projekt stand unter dem Motto „The Power of Humanity“ und umfasste unter anderem Beethovens 9. Sinfonie mit der „Ode an die Freude“, welche als Sinnbild der „Einheit in der Vielfalt“ steht. Genau das war der zentrale Gedanke des Projektes und wurde das große Finale. Unter der Leitperspektive „alle Menschen werden Brüder“ wurden die Jugendlichen und jungen Erwachsene unterschiedlicher sozialer Herkunft auf eine einzigartige Weise an klassische Musik herangeführt. Die Choreografien wurden dabei in gemeinschaftlichen, kreativen Prozessen entwickelt. Durch die Auseinandersetzung miteinander und mit der Musik, wurde der Gedanke der Toleranz, Akzeptanz und kulturellen Vielfalt gestärkt. „Die Macht des Tanzes“ wirkte hierbei verbindend. Sie förderte das Selbstvertrauen, stärkte die Kommunikation und die Gemeinschaft und half den jungen Erwachsenen, sich individuell auszudrücken und über sich hinauszuwachsen. Auch die Studierenden erfuhren einzigartige Lehrgelegenheiten, die sie nachhaltig in ihrer Ausbildung zu Lehrer*innen positiv beeinflussen werden.

Im ersten Teil bot der Vertiefungskurs Tanz eine künstlerische Interpretation Beethovens „Egmont“. Das gleichnamige Trauerspiel von Johann Wolfgang von Goethe, in welchem es um das Auflehnen mutiger Bürgerinnen und Bürgern der Niederlande in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts gegen die Unterdrückung der spanischen Krone geht, war die literarische Grundlage der Performance. Zu den Klängen Beethovens griffen die Studierenden das Kämpfen, Leiden und den Niedergang des niederländischen Grafen Egmonts in kraftvollen Bildern und aussagekräftigen Tanzparts auf.

Im zweiten Teil brachten Tänzer*innen und Akrobat*innen des Showteam Matrix den Prometheusmythos überzeugend auf die Bühne und setzten Beethovens Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ beeindruckend mit ihren Körpern in Szene. Sie erzählten die Geschichte, wie sich Menschen verhalten, die unwissend und ungebildet sind. Im Laufe der Zeit entwickeln sie sich körperlich und geistig weiter, erwerben Wissen und technischen Fortschritt, aber moralisch und ethisch bleiben sie auf der Strecke. Angestachelt von ihrer Überlegenheit demonstrieren sie ihre Macht. So werden sie sich selbst und ihre Welt zerstören, wenn sie nicht lernen, achtsam, bewusst und rücksichtsvoll mit allem Leben und der Natur umzugehen.

Die künstlerische Leitung oblag Christina Plötze, Trainerin und Choreographin des Showteam Matrix des TV Freiburg-Herdern und Tanzdozentin der Universität Freiburg.